Ein Blog für all das, was beim Recherchieren und Verfassen von Texten eine Fährte auf dem Schreibtisch hinterlässt. Das interessante Detail, das leider die Zeichenzahl sprengt. Das Zitat, das zu viel Kontext braucht. Das Thema, das bei der Recherche nach einem anderen Thema unerwartet auftaucht. Das antiquarische Fundstück, das nirgends reinpasst und doch nicht loslässt. Und vieles, vieles mehr.

Samstag, 5. Februar 2011

Orientierungshilfen: Historische Karten


Ich habe eine Schwäche für alte Karten, sie sind eingefrorene Geschichte und man kann sich darin einfach verlieren.

Natürlich sind sie auch ein hilfreiches Arbeitsinstrument, egal ob man nun ein Geschichtswerk liest, selber recherchiert oder einen historischen Roman verfasst (vor allem, wenn die Handlung in einer Stadt spielt).

Zum Glück gibt's inzwischen zahlreiche on-line Kartensammlungen, so dass man sich nicht im Antiquariat ruinieren muss - Atlanten als Schnäppchen im Flohmarkt sind ja selten geworden.

Eine der grössten Sammlungen ist die David Rumsey Historical Map Collection. Die Sammlung ist riesig und es gibt jede Menge technischer Spielereien für die Ansicht. Downloads in verschiedener Grösse sind möglich und man kann auch Kunstdrucke bestellen. Schwerpunkt der Sammlung ist Nordamerika, es finden sich aber auch zahlreiche Werke zu Europa, Asien und Afrika. Das historische Kartenmaterial, das man als Layer in Google-Earth aufschalten kann, stammt aus dieser Sammlung.

Ebenfalls im angelsächsischen Raum beheimatet ist Mapco, besonders zu empfehlen für Anglophile und Liebhaber von London.

Karten aus deutschen Quellen finden sich auf Hic Leones (die Website scheint leider nicht mehr aktualisiert zu werden). Das Material stammt aus Nachschlagewerken des späten 19. Jahrhunderts(Brockhaus und Meyers Konversationslexika). Vor allem die Stadtpläne mit Strassenregister sind sehr interessant. 
Klein aber fein: historische Schweizer Landkarten gibt's hier.

Was macht man mit all den Karten, wenn man sie nicht (mehr) zum Arbeiten braucht? Man kann sie auf einem schönen Papier (am besten Chamois) ausdrucken und sie sich zum Träumen an die Wand hängen. Oder das nächste Mal, wenn man ein Buch verschenkt, die passende Karte dazu legen - beispielsweise diese zu einem Sherlock Holmes Band(die Baker Street liegt zwischen Hyde und Regents' Park, 3 B-C). Eine Karte von Dublin zu den "Dubliners" oder der "Ulysses", eine Karte von Paris zu Balzacs Werken usw. bis die Druckerstatus-Anzeige aufblinkt.


Afrika-Karte aus dem Jahr 1938.

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