Ein Blog für all das, was beim Recherchieren und Verfassen von Texten eine Fährte auf dem Schreibtisch hinterlässt. Das interessante Detail, das leider die Zeichenzahl sprengt. Das Zitat, das zu viel Kontext braucht. Das Thema, das bei der Recherche nach einem anderen Thema unerwartet auftaucht. Das antiquarische Fundstück, das nirgends reinpasst und doch nicht loslässt. Und vieles, vieles mehr.

Montag, 7. Februar 2011

Dem Bücherklau ein Ende!


Wer kennt sie nicht, die lieben Freunde, Bekannte und Verwandte, denen man Bücher auf Nimmerwiedersehen ausleiht. Der einzige Schutz gegen diese bibliophilen Schwarzen Löcher besteht wohl darin, Bücher niemals aus der Hand zu geben, aber das wird dann schon bald als wenig liebenswerte Schrulle gesehen. Es bleibt als letzter Ausweg das Ex Libris, welches man in der Hoffnung einklebt, der Anblick möge ausreichend Schuldgefühle auslösen, um das Buch irgendwann wieder heimkehren zu lassen.

Man kann fertige Ex Libris-Sticker kaufen oder bei entsprechend künstlerischer Begabung am Computer selbst entwerfen und ausdrucken. Oder man hält auf Flohmärkten und Antiquariaten nach hübschen Exemplaren Ausschau. Ex Libris gibt es seit dem 15. Jahrhundert und inzwischen sind sie auch zu begehrten Sammlerstücken geworden. Manchmal ist ein Ex Libris wertvoller als das Buch selbst - dass man über ein solches Exemplar per Zufall stolpert, ist zwar eher unwahrscheinlich, aber man weiss ja nie.

Doch auch die weniger wertvollen Stücke haben ihren Reiz, das schönste Ex Libris, das ich bisher gefunden habe, stammt aus einem "Lehrbuch für die Englische Sprache" aus dem Jahr 1903. Es ist kein personalisiertes Einzelstück, sondern wurde in die Innenseite des Buchdeckels vorgedruckt. Ich habe den Scan etwas bereinigt und dann einfach mal mit verschiedenen Farben gespielt. Jugendstil würde nach etwas gedämpfteren Tönen verlangen, aber draussen spürt man schon fast den Frühling - deshalb die Bonbonfarben. Auch eine hübsche Geschenkidee - vor allem dann, wenn man selbst zur Bücherklau-Fraktion gehört.

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